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Der Begriff Changineer benennt ein Tätigkeitsprofil, das sich bereits Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zu entfalten begonnen hatte.
Das Kunstwort aus Change und Engineer stellt eine Synthese zwischen Wissenschaft und Wandel dar, zwischen der Fixierung und Anwendung von Erfahrungswissen und dem Wissen um die Notwendigkeit des fortwährenden Wandels. Eines Wandels, der als Paradigmenwechsel die Grenzen der Evolution sprengt und die Entdeckung ganz neuer Kompetenzen und Qualitäten erfordert.
Diese neuen Aufgaben, geprägt durch die Herausforderungen der Ökologie und der Digitalisierung, sind bis heute nicht bewältigt.
Flashback
Auf einer Roadshow der Firma Dell für Anwender im Mittelstand hatte am 23. September 2010 in München ein Vortrag stattgefunden [1], der mit dem Titel Prof. Dr. Eckhart Minx, Zukunftsforscher: “Die Zukunft in Unternehmen, das Unternehmen der Zukunft.“ angekündigt und wie folgt eingeleitet wurde:
Laut Minx sind für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens 1. das „Denken auf Vorrat“, 2. die richtige Wahrnehmung der Veränderungen der Umwelt und Gesellschaft sowie 3. das Wissen die maßgebenden Faktoren.
Wie wichtig die Einschätzung der Zukunft ist, beweist Minx anhand bisheriger Technologieentwicklungen, die zeigen, dass „Utopien vom Vormittag die Realität vom Nachmittag sind“. Um in der Zukunft bestehen zu können, muss laut Minx immer wieder Wandel möglich gemacht, und dieser organisiert werden.
Da zu diesem Zeitpunkt ein eigenes Ausstellungsprojekt Projekt - zusammen mit akg-images - auf der PHOTOKINA 2010 zur Ausführung gebracht wurde, war die Teilnahme an dieser Veranstaltung nicht möglich. Aber von dritter Seite wurde diese Veranstaltung per Mail wie folgt kommentiert:
So, da haben wir das Programm:
— das Denken auf Vorrat
— die richtige Wahrnehmung der Veränderungen
— das Wissen um die maßgebenden Faktoren
Und: Der Wandel muss organisiert werden.Das ist aber kein Programm, es stellt eher die Fragen:
— wie begrenze ich das Vorratsdenken auf Zielführendes und Wesentliches
— was ist eine falsche Wahrnehmung der Veränderungen
— wonach bewerte ich maßgebende Faktoren [...]Es scheint, nicht nur Eckhart Minx wird gebraucht (und möchte dies ummünzen), diese annähernden Selbstverständlichkeiten der zuerst genannten Kriterien für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen in relevante Bereiche zu überführen, mit denen man arbeiten kann. [...]
Da braucht es den Changineer!
Nach allen bisher vorliegenden Recherchen war dies das erste Mal, dass explizit die Kompetenzen eines Changineers öffentlich angefragt wurden.
Der Titel
Eine erstaunlich kurze Proliferationszeit, denn der Begriff des "Changineers" war erst im nämlichen Jahr 2010 in den USA mit dem Ziel geprägt worden, um ihn den besonderen Qualifikationen des Gastes an der Stanford University, Dr. Wolf Siegert, zuzuschreiben zu können: als ein ebenso einzigartiges wie originelles akademisches Personality-Brand.
Freunde und Kollegen hatten ihn dazu auf den Campus eingeladen, nachdem sich sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika durch die ausgeblasene Asche des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull und das damit einhergehende Flugverbot unerwartet lange ausgedehnt hatte.
Die aus diesem Anlass vorgetragene Liste seiner Achievements (s.u.) wird hier wiedergegeben und um jene erfolgreichen Transformations-Vorhaben ergänzt, die nicht in den USA, sondern in Europa realisiert wurden.
Diese nachfolgende Liste ersetzt nicht den Lebenslauf, lässt aber erkennen, dass der Verlauf dieses Lebens - trotz der schillernden Vielfalt der Projekte und Aufgaben - von einer im Rückblick klaren Kontinuität gekennzeichnet wird: von der Entwicklung, Begleitung und Inszenierung von Ereignissen zur Prognose, Vermittlung und Bewältigung nachhaltiger Paradigmenwechsel.
Einige von diesen werden hier als pars pro toto aufgeführt:
The Changineer’s Achievements
1967: erstmals kauft auf eigene Initiative die Schulklasse des Gymnasiums an der Hermann-Böse-Strasse in Bremen eine Aktie, um sich auf diese Weise mit einem konkreten Praxisbezug auf das anstehende Abitur in den Fächern Wirtschafts- und Soziallehre (bestanden mit "sehr gut") vorzubereiten
1972: erste Strassen-Theater-Produktion zum Thema Umweltschutz:
"The Olympic Games of Pollution" des LASITOC (Look In, Search Out, Try Out Camp) -Projekt-Teams als Gegenveranstaltung zur ersten Umweltschutzkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm (5 - 16. Juni) (in Zusammenarbeit mit Robert Jungk)
1974: Drehbuch und Regiearbeit der ersten grossen TV-Dokumentation für WdR & rb:
"Sprache der Ausbildung - Arbeitswelt im Schulbuch"
1974-1981: erstmals können Studierende als vollwertige Gremienmitglieder der Universität Bremen deren Interesse vertreten, im eigenen Fall als:
— Mitglied der Berufungskommission Ästhetik des OB Lehrerbildung an der Universität Bremen
— Mitglied des Prüfungsausschusses "Dr. Phil." im Studienbereich 8 an der Universität Bremen
— Landeshochschulsprecher in der nationalen Wissenschaftskommission für den Versuch eines Fernstudiums im Medienverbund (HvFIM)
1976: erstmals wird ein Videofilm als Teil einer Staatsexamesarbeit für das Lehramt an Gymnasien im Fachgebiet Kunst / Visuelle Kommunikation akzeptiert und bewertet ("mit Auszeichnung bestanden")
1977: erste studentische 2-Zoll-Video-Produktion zum Thema "Lernen am Arbeitsplatz Universität"
1980: erste Patententwicklung und -anmeldung für ein Interaktives Reise- und Informationssystem, IRIS® - mit dessen Hilfe Autofahrer auf ihren Strecken die Städte und Landschaften erklärt werden, die sie durchfahren - in dessen Folge ein für 20 Jahre gültiges europäisches Patent erteilt wird
1980-1987: erstmals werden Kurse in den ersten experimentellen Videowerkstätten an der Paul-Löbe-Volkshochschule, Berlin, zu folgenden Themen angeboten:
Videoproduktion - Video als elektronischer Kugelschreiber | Videoart - eine Einführung in die Kunst des Sehens | Die Kunst: Video zu machen | Video - Produktion | Video - Labor | Video Art - eine Einführung | Offener Kanal? Wir machen Video!
1983: erster Video-Klassik-Clip "Burning Bartók" (Streichquartett No 1, Opus 7, Allegretto)
Idee, Fotos & Bildregie im Rahmen der Reihe: "Musique pour les yeux" der cip-video-Produktion, Paris
1983: erstes grosses Radiofeature für den Sender Freies Berlin (SFB) über einen ’Kriegshelden’: "Fragen an einen Flieger. Auskünfte aus Großvaters Kriegstagebuch."
Redaktion: Marianne Wagner, Regie: Heiko Rüsse
1984-1986: Produktionsbetreuung und Redaktion des ersten nicht-kommerziellen "Bürgerservice"-Kabel-Kanals bei der Anstalt für Kabelkommunikation (AKK) in Ludwigshafen
1986-1988: Script-/Question Supervisor für die Kontrolle und Adaption aller Fragen der ersten BBC - RegGrundy Koproduktion zwischen einem öffentlich-rechtlichen Sender mit einer privaten Produktionsfirma im Vereinigten Königreich: die TV-Quiz-Show "Going for Gold" auf dem europäischen Satelliten-Distributionsformat "Superchannel"
1987-1988: erster nicht-britischer BBC-Adjudicator in der TV-Quiz-Show "Going for Gold"
1989: Konzeption und Industrie-Partnerschaften für die erste interaktive live-TV-"1 ist Trumpf"-Sendung der ARD (SFB & WDR) im Sommergarten der Internationalen Funkausstellung "IFA" in Berlin
1993: Konzeption, Koordination und Pressbetreuung des (IMIMG)European-ISDN Events, "EURIE ’93", der ersten gesamteuropäischen Anwendungs-Präsentation im digitalen Telefonie- und Datennetz in Zusammenarbeit mit 22 nationalen Telefongesellschaften und 64 Sponsoren
1997: Entwicklung des ersten internationalen Webauftritts für das Industrial Investment Council, Berlin
1999: Entwicklung, Einrichtung und Betrieb der ersten dreistrahligen Laserinstallation "HIGH LIGHT O" aus Anlass des 75jährigen Jubiläums des Rundfunks in Deutschland, der Funkausstellung in Berlin und der "Langen Nacht der Museen" (zusammen mit Robert Elschner, finanziert durch Sony Berlin, dem Hauptstadtkulturfonds, der Messe Berlin und Eigenmittel)
2001-2003: Entwicklung der DVB-T Roadmap: "Multi Media Mobil"
für die Gesellschaft zur Förderung der Rundfunkversorgung (GARV) in Zusammenarbeit mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) bis zum Start der ersten DVB-T-Ausstrahlungen und Berlin und Potsdam, incl. einer gleichnamigen Buchpublikation bei Vistas, Berlin, in deutscher und englischer Sprache
2003: Gründungsmitglied der "Digital Cinema Societey" (DCS) in Los Angeles in der Nachfolge der Digitalisierung der Hollywood-Film-Distribution
2004: erste Satelliten-Kino-Live-Feeds mit Konzerten von David Bowie und Elton John mit T-Systems Media Broadcast und Quantum Digital
2006: erste Fussball-Live-Kino-Übertragung zur Fussball-Weltmeiserschaft am 14. Juni im CinemaxX am Potsdamer Platz im Rahmen eines Auftrags von "Invest in Germany" zur Konzeption und Vorbereitung von "Viva la Resolution" - New Media & Beyond
2006: Konzeption und Realisation der weltweit ersten IP-based-"On-Air"-Radio-Show für den Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) aus der LH 456 von Frankfurt/Main nach Los Angeles und der LH 459 von San Francisco nach München
2007: erstmalige Präsentation einer digitalen 4-K-21-Meter-Breitwand Filmprojektion “D-Cinema and Beyond” im Auftrag von “Germany – Land of Ideas” (in Zusammenarbeit mit ARRI, DCS, FHG HHI, T-Systems Media&Broadcast) in den Brenden Film-Theatres zum Auftakt der NAB 2007 in Las Vegas (15. April)
2008: Teilnahme an und Evaluierung der ersten 3D-Live-Übertragung des Fanta-4-Konzerts aus dem Steintor Varieté in Halle in über 90 Lichtspielhäusern in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz im Rahmen einer mehrjährigen Gutachtertätigkeit für den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (BMWI)
2011: Keynote auf dem ersten Kinokongress der Film- und Medien-Stiftung NRW (am 16. November) auf dem es erstmals um die Zukunft der Kinos nach der Digitalisierung geht
2013: Vortrag auf Einladung des Ministers für Wirtschaft und Europaangelegenheiten in Potsdam (am 14. Oktober) über die Zukunft und Perspektiven des Film- und Medienstandortes Babelsberg
2013: erstes Engagement eines europäischen Partners durch die National Association of Broadcasters (NAB) zur weiteren Entwicklung und Internationalisierung der NAB-Show "The World’s Largest B2B Electronic Media Show" - nach der erfolgreichen strategischen Neuausrichtung der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin in den 90er und der CeBIT in Hannover in den 00er Jahren
2014: das erste eigene Symposium am 19. September, zu dem Weggefährten nach mehrjähriger Vorbereitung zu einer ganztägigen, internet- und power-point-freien Aussprache eingeladen werden, in dessem Verlauf es nicht länger um die Digitalisierung, sondern um deren Folgen geht: Um die Frage nach den Werten in der digitalen Welt
2015: erste öffentliche Präsentation einer neue Position zur digitalen Zukunft der Banken auf Einladung der SAP am 8. Oktober in Mainz
2016: Gründung des Vereins "Virtual Reality e.V. Berlin-Brandenburg am 27. April in den Räumen der Filmuniversität in Potsdam
seit 2016: Verstetigung des Themas durch Lehraufträge zum Thema "Design Thinking" in den Bachelor- und Masterstudiengängen der bbw-Hochschule
2017: Autor und Regisseur einer Performance auf dem BR-Netzkongress in München, in deren Verlauf die Geschichten der TeilnehmerInnen aus dem Kopf und dem Netz wieder auf die Bretter der Volks-Bühne geholt werden
2020: Produktion des Films: "DIGITALISIERUNG Was kommt danach?"
Ausblick
Der Begriff des Changineer benennt ein Tätigkeitsprofil, das sich bereits Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zu entfalten begonnen hatte. Das Kunstwort aus Change und Engineer stellt eine Synthese zwischen Wissenschaft und Wandel dar, zwischen der Fixierung und Anwendung von Erfahrungswissen und dem Wissen um die Notwendigkeit des fortwährenden Wandels. Eines Wandels, der als Paradigmenwechsel die Grenzen der Evolution sprengt und die Entdeckung ganz neuer Kompetenzen und Qualitäten erfordert.
Diese neuen Aufgaben, geprägt durch die Herausforderungen der Ökologie und der Digitalisierung, sind bis heute nicht bewältigt.